Nach dem positivem Erlebnis auf der Frankfurter Buchmesse war für mich klar: Auf der Leipziger Buchmesse 2018 bin ich ebenfalls am Start! Meine Vorbereitungen umfassten nicht nur die Präsenz der „Gedankenpolizei„ an den Ständen von Books on Demand und Snipsl, sondern auch die Organisation einer Lesung am Samstag Morgen. Dementsprechend aufgeregt war ich, umso näher der Termin rückte.
Freitag
04:30 Uhr. Was war das für ein Geräusch? Ich rieb meine müden Augen, schaltete den Wecker aus und torkelte in die Dusche. Wann war ich im Bett? Habe ich tatsächlich geschlafen oder die Nacht durchgemacht? Das Wasser erfrischte mich und ich fühlte mich gleich viel besser. Eine Tasse Kaffee tat ihr übriges und frische Energie strömte durch meinen Körper. Die Reisetasche und mein kleiner Rucksack landeten im Auto und ich stürzte mich in das Abenteuer.
10:00 Uhr. Nach fast fünf Stunden Fahrt erreichte ich das Leipziger Messegelände. Mein Navi wollte mich eine Abfahrt vorher von der Autobahn leiten. Doch die Beschilderung war eindeutig und die nächste Abfahrt führte mich direkt zu den Parkplätzen auf der Ostseite der Messe.
Als erstes besuchte ich zwei Lesungen, um zu sehen, wie andere Autoren ihre Lesungen abhalten. Zum einen „Eiskalter Schlummer„ von Lutz Kreutzer. Danach war ich für meine eigene Lesung beruhigt. Das bekomme ich auch hin, dachte ich mir.
Im Anschluss war ich gespannt auf den Hype von „Oxen„ von Jens Henrik Jensen. Dieser Termin war ein Interview mit dem Autor. Bei der kurzen Lesung auf Dänisch verstand ich kein Wort, aber es war sehr interessant, ein Buch in einer nicht verständlichen Sprache zu hören.
12:00 Uhr. Ich folgte zwei Vorträgen über Blogtouren und der eigenen Webseite, die mir zu oberflächlich waren. Dort habe ich mir mehr Detailinformationen und Hintergrundwissen gewünscht. Auf der Messe tummeln sich Besucher mit unterschiedlichen Wissensständen, da kann man einfach nicht allen gerecht werden.
13:00 Uhr. Mehrere Marketing-Vorträge füllten die Bühne in der Halle 5 über E-Books und Self-Publishing, gefolgt von interessanten Informationen über Zeitmanagement im Schreiben, präsentiert vom TWENTYSIX Verlag, über den ich beim Besuch der Frankfurter Messe berichtete.
16:00 Uhr. Nachdem über den Erfolgsdruck der Spannungsliteratur diskutiert wurde, folgte ein interessanter Vortrag über das spannende Thema „Show – don’t tell“. Oft sind es die feinen Unterschiede, die einen Text interessant machen. Persönlich habe ich an diesem Tag viel für mich mitgenommen, jedoch vergessen, mir für den Freitag Termine zu vereinbaren. Da muss ich beim nächsten Messebesuch besser planen.
Samstag
Freitag Abend begann Frau Holle, tonnenweise Schnee vom Himmel zu schütten. Das wurde über Nacht nicht besser. Ich brauchte mehrere Versuche, im richtigen Schneehügel mein Auto zu finden und dieses von der 25 Zentimeter dicken Schicht zu befreien. Die Fahrt zur Messe dauerte gefühlt genauso lang, als am Tag zuvor. Alle Autofahrer waren in Todesangst verfallen. Trotzdem erreichte ich pünktlich zu Messebeginn den Parkplatz. Auf der Fahrt erhielt ich die ersten Absagen zu meiner Lesung. Der Grund waren eingefrorene Weichen, widrige Witterungsbedingungen und Züge, die gar nicht bis Leipzig fuhren, sondern auf halber Strecke wieder umdrehen mussten.
10:30 Uhr. Es war soweit. Mein persönliches Highlight stand an. Meine eigene Lesung auf der Leipziger Buchmesse. Entgegen aller Nervosität und Aufregung im Vorfeld überkam mich Ruhe und Entspannung. Ich genoss meine halbe Stunde Zeit im Messeprogramm und hatte jede Menge Spaß bei der Darbietung von Zhens Fehlschlag und wie Ray von seiner Chefin erwischt wurde. Die Zuhörer schienen von den Worten gefangen und lauschten interessiert meiner Stimme. Was hatte ich im Vorfeld alles ausprobiert, um die halbe Stunde möglichst gut zu nutzen! Ich denke, es hat sich gelohnt!
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<img width="720" height="720" src="https://www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/Lesung_Tom_sq.jpg" alt="Thomas Dobrokovsky liest "Die Gedankenpolizei" auf der Leipziger Buchmesse" srcset="https://i0.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/Lesung_Tom_sq.jpg?w=720 720w, https://i0.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/Lesung_Tom_sq.jpg?resize=150%2C150 150w, https://i0.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/Lesung_Tom_sq.jpg?resize=300%2C300 300w, https://i0.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/Lesung_Tom_sq.jpg?resize=50%2C50 50w" sizes="(max-width: 720px) 100vw, 720px" /> <figcaption>Lesung auf der Leipziger Buchmesse 2018</figcaption>
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<p>Gerne wiederhole ich das bei Gelegenheit. Trotz der schlechten Wetterverhältnisse waren am Ende alle fünfzig Plätze belegt. Ich beziehe das einfach auf mich und nicht auf den folgenden Programmpunkt. :)</p>
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<img width="730" height="730" src="https://www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq-1024x1024.jpg" alt="Gabrielle Mayfield und Thomas Dobrokovsky" srcset="https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?resize=1024%2C1024 1024w, https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?resize=150%2C150 150w, https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?resize=300%2C300 300w, https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?resize=768%2C767 768w, https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?resize=50%2C50 50w, https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?w=1460 1460w, https://i2.wp.com/www.dobrokovsky.de/wp-content/uploads/2018/03/gabi_tom_sq.jpg?w=2190 2190w" sizes="(max-width: 730px) 100vw, 730px" /> <figcaption>Gabrielle Mayfield und Thomas Dobrokovsky</figcaption>
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<p>Im Anschluss unterhielt ich mich mit der bezaubernden <a href="https://www.facebook.com/gabriellexmayfield" target="_blank" rel="noopener">Gabrielle Mayfield</a> mit ihrem Buch <em>"<a href="https://amzn.to/2DRONtt" target="_blank" rel="noopener">Catching Frogs</a>"</em> über Lesungen und deren Vorbereitungen. Wie bereite ich mich auf eine Lesung vor? Eine gute Frage! Ich bin so natürlich wie möglich und lese, wie ich den Text gerne hören würde. Ihr hat es zumindest gefallen, sonst hätte sie nicht inne gehalten, als sie zufällig daran vorbei lief. Ich durfte <a href="http://www.stillerstiller.com/" target="_blank" rel="noopener">Dana Stiller</a> begrüßen, die mit ihrem Buch <em>"<a href="https://amzn.to/2IOY3SM" target="_blank" rel="noopener">Green Mamba</a>"</em> auf der Shortlist des <a href="https://blog.neobooks.com/indie-autor-preis-2018/" target="_blank" rel="noopener">Indie Autor Preis 2018</a> landete. Herzlichen Glückwunsch noch einmal an dieser Stelle.
Susi von Susi’s Leseecke konnte leider nicht nach Leipzig kommen, so dass wir unser geplantes Interview verschoben haben. Wie heißt es so schön: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Das gilt für Nici von Nici’s Wort- und Totschlag, die zeitgleich am nächsten Stand gewesen sein musste. Trotzdem haben wir einander verpasst. Mentale Notiz für den nächsten Messebesuch: Termine im Vorfeld besser planen und koordinieren!
Dafür hielt ich einen kurzen Plausch mit Matthias Bürgel mit seinem Buch „Akte Kronos„, bevor er auf der Bühne über das Schreiben von Krimis sinnierte.
16:00 Uhr. Der Rest des Tages war wieder vollgespickt mit wissenswerten Vorträgen rund um Self-Publishing, Marketing und verschiedenen Techniken des Schreibens. Ähnlich wie am Freitag, gab es auch am Samstag einen Termin zum Handwerk. Diesmal ging es um den Pitch. Im Grunde gab es keine neuen Informationen und wer mit der Schneeflocken-Methode arbeitet, erarbeitet sich den Pitch gleich zum Anfang und baut darauf seine Geschichte auf. Der obige Link führt auf den Blog von Jacky Vellguth, von dem ich diese Methode ebenfalls übernommen habe.
16:30 Uhr. Es folgte der für mich beste Vortrag der beiden Messetage. Es war eher ein Workshop zum Thema „Lesungen aufpeppen“. Wie immer gab es keine bahnbrechenden neuen Informationen. Die Art und Weise wie Vera uns an das Thema heranführte waren mitreißend und äußerst kurzweilig. Die 90 Minuten gingen unwahrscheinlich schnell vorbei und ich möchte vieles davon bei meiner nächsten Lesung ausprobieren und umsetzen.
18:30 Uhr. Die Abreise vom Messegelände war eine eigene Herausforderung. Ich wartete über eine Stunde in meiner Parklücke, bevor ich diese verlassen konnte. Anscheinend wollten Zehntausende gleichzeitig wegfahren, was zusammen mit dem Schneefall und den vereisten Straßen zu extremem Chaos führte.
Die zwei Tage waren lang und informativ und trotzdem zu kurz, um alles von der Messe in Ruhe anzusehen. Ich freue mich auf die Frankfurter Buchmesse im Oktober. Vielleicht sehen wir uns dort?